Berufswelt
Welche Türen stehen offen mit einem Mathematikstudium? Studienabsolventinnen und -absolventen aus verschiedenen Berufsfeldern erzählen in welchen Funktionen sie heute arbeiten und wie sie die im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten einsetzen können.
Weitere Details zu den Berufsfeldern
An Hochschulen und Universitäten arbeiten nicht nur Professorinnen und Professoren, sondern auch Assistierende und wissenschaftliche Mitarbeitende. Mathematiker und Mathematikerinnen sind einerseits in den angestammten Gebieten der reinen und angewandten Mathematik in Lehre und Forschung tätig, andererseits in Gebieten wie Ökonometrie, Ingenieurwissenschaften, Informatik, Biologie, Medizin und Volkswirtschaftslehre. Eine weitere Möglichkeit bieten Forschungsabteilungen in der Grossindustrie und teilweise in Banken oder Versicherungen.
Mathematik wird auf allen Stufen an Maturitätsschulen und an vielen Fachhochschulen unterrichtet, wobei bei letzteren meist Erfahrung in Industrie und Forschung verlangt wird. Voraussetzung für eine langfristige Anstellung ist in der Regel ein Lehrdiplom für Maturitätsschulen bzw. ein Didaktik-Zertifikat.
In der Banken- und Versicherungsbranche werden Mathematiker und Mathematikerinnen einerseits wegen ihres spezifisch mathematischen Wissens in der Finanz- und Versicherungsmathematik und der Statistik aber auch aufgrund ihrer ausgeprägten Analysefähigkeit und ihres Abstraktionsvermögens eingesetzt. Im Bankenbereich arbeiten sie im Risikomanagement und Controlling, in der Entwicklung von Finanzprodukten, im Asset- und Liability-Management, im Kreditrisiko-Bereich, im Portfoliomanagement und im Corporate Finance. Im Versicherungsbereich sind sie mit der Berechnung von Prämien, Rückstellungen und Risiken für verschiedene Versicherungsarten beschäftigt. Es gibt spezielle Lehrgänge zur Ausbildung zum externe Seite Aktuar.
Statistikerinnen und Statistiker werden bei der Verfahrens- und Methodenentwicklung eingesetzt, sowie bei der Erhebung, Aufbereitung, Analyse und Präsentation von statistischen Daten. Sie arbeiten in der Produktentwicklung, Wirkungsforschung und Qualitätssicherung, aber auch in öffentlichen Institutionen (z. B. für sozialwissenschaftliche Untersuchungen), in der Marktforschung, sowie als statistische Begleiter von Forschung und Entwicklung in Biologie, Medizin und Pharmazie.
In der industriellen Forschung werden Mathematikerinnen und Mathematiker bei der physikalisch-technischen Modellierung, bei der Lösung von rechenintensiven Problemen und bei der Entwicklung von mathematischen Methoden zur Auswertung von 3D-Messdaten eingesetzt. Sofern sie über Kenntnisse in Operations Research verfügen, arbeiten sie in der Logistik, im Transportwesen und in der Planoptimierung.
Ein weiterer Tätigkeitsbereich für Mathematikerinnen und Mathematiker umfasst das Design und die Entwicklung von Anwendungen wie Kommunikationssysteme, Hochleistungscomputersysteme, Informationsmärkte, virtuelle Bildung. In einigen Gebieten sind spezialisierte Kenntnisse der angewandten Mathematik erforderlich, wie beispielsweise in der Kryptologie, im Data Mining, sowie bei der Implementierung von intelligenten Steuerungsverfahren und lernenden Systemen oder von Finanz- und Versicherungsapplikationen.
Spezifische mathematische Kenntnisse als solche sind hier nicht erforderlich, Mathematikerinnen und Mathematiker werden aber als gute Analytiker eingesetzt. Ihre Fähigkeit zum abstrakten Denken, die rasche Auffassungsgabe und die logische Denkweise sind gefragt. Die Tätigkeitsfelder umfassen unter anderem Management und Consulting, Trainee-Programme in grossen Konzernen, die Organisation von Kursen oder Ausbildungen im quantitativen Bereich oder verschiedene Verwaltungsstellen an universitären Hochschulen.