Kolloquium über Mathematik, Informatik und Unterricht

Die Vorträge finden jeweils im Herbstsemester an vier Donnerstagen um 17.15 Uhr im Hörsaal HG G 19.1 (i.d.R.) des Hauptgebäudes der ETH Zürich statt. Abgeschlossen werden die Veranstaltungen mit einem Apéro im HG G 69 (D-MATH Common Room).

Die Sprache des Vortrags richtet sich nach dem jeweiligen Titel.

 

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Archiv 2015

Datum / Zeit Referent:in Titel Ort
22 Oktober 2015
17:15-18:45
Dr. Carla Cederbaum
Universität Tübingen
Event Details
Abstract Im Laufe ihrer Ausbildung als Mathematiker und Lehrende in der Mathematik entwickeln die meisten Mathematiker ihren eigenen Stil und ihre eigene Methodik des Mathematiklehrens. Dies tun wir auf der Basis unserer (reflektierten) Erfahrungen als Studierende und Lehrassistenten, manche von uns auch auf der Basis von systematischem Ausprobieren und durch Diskussion mit Kollegen. Ich werde Argumente dafür liefern, dass wir -- in Schule und Hochschule -- auch Untersuchungsergebnisse von Sozialwissenschaftlern und Psychologen berücksichtigen sollten, insbesondere Ergebnisse und Erkenntnisse darüber, wie Menschen allgemein lernen und wie Menschen speziell Mathematik lernen.

Um diese Idee zu illustrieren, werde ich einige Beispiele von Lehrmethoden vorstellen, die ich auf dieser Basis entwickelt habe. Insbesondere werde ich auf den Einsatz von Aufsätzen im Mathematikunterricht eingehen. Diese setze ich auf mehrere Arten und Weisen ein: Zum Beispiel lasse ich Studierende und Schüler neu gewonnene Erkenntnisse populärwissenschaftlich beschreiben ("Wie würdest Du das Deinen kleinen Geschwistern erklären?"), um die Sicherheit und Selbständigkeit im Umgang mit dem Stoff zu erhöhen. Auch habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Studierende längere Texte verfassen zu lassen, in denen sie verschiedene Methoden anhand eines relativ konkreten Beispiels wiederholen und zu einem kohärenten Bild integrieren können.

PowerPoint Präsentation
Link zu den Snapshots of modern Mathematics
Mathematik lehren - oder lehren, Mathematik zu lernen (und lehren)?
HG G 3
5 November 2015
17:15-18:15
Prof. Dr. Anna Beliakova
Universität Zürich
Event Details
Abstract Mathematische Knoten stellen ein wunderbares didaktisches Mittel dar, um Vorurteile gegenüber der Mathematik abzubauen. Hier geht es nicht um schnelles Rechen, sondern um kreatives Denken.

Ausserdem bietet dieses Thema eine Vielfalt von Blickwinkeln, die vom spielerischen Vorgehen bis hin zu anspruchsvollen Aufgaben für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten reicht, und die es erlaubt, den Schulunterricht unkonventionell zu gestalten.

Im Vortrag, nach einer Einführung von mathematischen Knoten, zeige ich, wie eine grosse Familie von Knoten mit Hilfe von Kettenbrüche verstanden werden kann.
Knoten und Kettenbrüche
HG G 3
19 November 2015
17:15-18:15
Prof. Dr. Nicole Marheineke
Universität Erlangen-Nürnberg
Event Details
Abstract In stochastischen Produktionsprozessen von Filamenten und Vliesstoffen wird eine heiße Schmelze durch schnelle Luftströmungen zu dünnen Faserjets versponnen und verwirbelt. Zur optimalen Produktauslegung ist eine effiziente Simulation des Multiskalen-Mehrphasenproblems nötig. Allerdings lässt seine Komplexität direkte monolithische numerische Verfahren scheitern. Daher ist hier die mathematische Modellierung gefordert, eine geeignete vereinfachte, aber trotzdem umfassende Problembeschreibung zu entwickeln. Dabei kommen u.a. asymptotische Störungstheorie, Homogenierungsstrategien, Dimensionsanalyse, stochastische Ersatzmodelle und Parameteridentifikationen zum Einsatz.
Mathematiker spinnen?! — Einblicke in die asymptotische und stochastische Modellierung für das Design technischer Textilien
HG G 3
3 Dezember 2015
17:15-18:15
Kristine Barro-Bergflödt
ETH Zürich
Event Details
Abstract Kaum finden sich die Schülerinnen und Schüler im abstrakten Neuland der komplexen Zahlen einigermassen zurecht, kommt bei manchen der Hunger nach mehr und sie stellen wie schon Hamilton die tiefe mathematische Frage: Was kommt nach den komplexen Zahlen? Der Vortrag wirft ein Licht auf die Geschichte der Quaternionen, ihre Beziehung zu räumlichen Rotationen und die Frage nach weiteren "Zahlen".

Quaternionen oder der Gürteltrick von Dirac
HG G 3
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