Frühes 20. Jahrhundert

Jahrhundertwende

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Adolf Hurwitz (Foto: ETH-Bildarchiv)

Bis zur Jahrhundertwende hat sich die Mathematik nicht nur als geschätztes Grundlagenfach für die Ingenieurwissenschaften fest etabliert, sondern auch als eigenständiges wissenschaftliches Fachgebiet. Dies zeigt sich auch darin, dass Adolf Hurwitz (1859-1919, im Amt 1892-1919) als Nachfolger von Frobenius verpflichtet werden konnte. Einige Jahre später folgte dann Hermann Minkowski (1864-1909, im Amt 1896-1902).

Erster Internationaler Mathematikerkongress

Der erste Internationale Mathematikerkongress fand 1897 in Zürich statt und wurde zu einem grossen Erfolg. Ermöglicht wurde dieses Ereignis durch Friedrich Geiser mit seinem hervorragenden Organisationstalent und seinen zahlreichen Kontakten in die Politik und die internationale Wissenschaft.

1911 wandelte sich die Eidgenössische Polytechnische Schule von einer polytechnischen Anstalt zu einer Universität und änderte ihren Namen in Eidgenössische Technische Hochschule (heute ETH Zürich). Weiterlesen

Hermann Weyl und Heinz Hopf

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Hermann Weyl (Foto: ETH-Bildarchiv)

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde Hermann Weyl (1885-1955, im Amt 1913- 1930) ins Amt berufen. Sein umfassendes Wissen und seine immense Schaffenskraft prägten die Mathematik an der ETH Zürich nachhaltig. Es war ein Glücksfall, dass während Weyls Amtszeit auch die beiden Physiker Albert Einstein und Erwin Schrödinger vorübergehend in Zürich tätig waren. In diesen Jahren war die charakteristische Symbiose von Mathematik und Physik an der ETH Zürich besonders ausgeprägt. Diese Zusammenarbeit setzte sich fort, als 1927 Wolfgang Pauli zum Physikprofessor ernannt wurde.

Gleichzeitig mit Hermann Weyl waren weitere prominente Mathematiker als Professoren an der ETH tätig, wie Michel Plancherel (1885-1967, im Amt 1920-1954), der Nachfolger von Adolf Hurwitz wurde und Georg Polya (1887-1985, im Amt 1928-1943), der bereits seit 1914 als Privatdozent und Titularprofessor an der ETH tätig war.

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Heinz Hopf (Foto: ETH-Bildarchiv)

Der Weggang von Hermann Weyl nach Göttingen im Jahr 1930 stellte die Mathematik der ETH vor das schwierige Problem, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Die Berufung von Heinz Hopf (1894- 1971, im Amt 1931-1965) als Weyl’s Nachfolger erwies sich Glücksfall. Hopf war eine grosse Persönlichkeit sowie ein hervorragender Lehrer und Forscher. Es gelang ihm, eine Schule der algebraischen Topologie von internationalem Rang aufzubauen.

Zweiter Internationaler Mathematikerkongress

Kurz nach dem Amtsantritt von Heinz Hopf fand 1932 in Zürich zum zweiten Mal der Internationale Mathematikerkongress statt. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte es bei der Wahl des Tagungsortes heftige politische Turbulenzen gegeben; Zürich wurde ausgewählt, weil es einen Ort der absoluten Neutralität bot.

Neue Berufsaussichten für Mathematiker

Bis zu diesem Zeitpunkt waren Mathematiker in ihrer Berufswahl entweder auf den Lehrerberuf oder eine Professur an einer Universität beschränkt. Zunehmend eröffneten sich jedoch neue Berufsperspektiven, da Versicherungen und die Industrie Interesse an gut ausgebildeten und vielseitig einsetzbaren Mathematikern zeigten. Aus diesem Grund änderte man den Namen der Abteilung, an der die Mathematik beheimatete war; sie hiess ab 1932 Abteilung für Mathematik und Physik.

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